Opel-Zoo Kronberg
veröffentlicht am 28.06.2020
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Diesmal möchte ich Euch gerne den Opel-Zoo in Kronberg vorstellen.
Dieser Zoo begleitet mich seit frühester Kindheit und ich habe schon so
manchen schönen Tag darin verbracht.
Der 1956, auf eine Initiative von Georg von Opel, als Forschungsgehege
gegründete Zoo ist neben dem Zoo Frankfurt der zweitgrößte zoologische
Garten im Rhein-Main-Gebiet. Er ist aufgeteilt in einen oberen und einen
unteren Bereich welche von einem (noch) öffentlichen Fußweg von einander
getrennt sind. Insgesamt hat der Zoo eine Fläche von etwa 27 ha und bietet
knapp 1600 Tieren in über 220 verschiedenen Arten ein Zuhause. Bereits im
Gründungsjahr kamen die ersten drei Elefanten aus Afrika im Zoo an und die
heute im Opel-Zoo lebenden Dickhäuter sind, seit dem Ableben der Frankfurter
Elefantendame Dima, Hessens einzige Elefanten. In den Jahren 1965 und 1968 wurden hier der zweite bzw. der vierte Afrikanische Elefant in einem Zoo geboren. Einen Namen hat sich der Zoo aber vor allem mit der Zucht des Mesopotamischen Damhirsches gemacht. Hier gelang 1960 die Welterstzucht. Der Opel-Zoo war maßgeblich daran beteiligt diese Unterart des Damhirsches von der Ausrottung zu bewahren und ein Großteil aller Mesopotamischen Damhirsche in Zoos auf der ganzen Welt stammt aus der Zuccht des Opel-Zoos.
Vor dem Zoo und auch in etwas Entfernung zum Park gibt es kostenfreie Parkplätze. Geht man vom Parkplatz aus durch den Haupteingang des Parks, in dem auch ein frei zugängliches Restaurant mit schöner Aussicht über den Zoo seinen Platz gefunden hat, gelangt man in den oberen Teil des Zoos. Hier befindet sich eine, zum 50-jährigen Bestehens des Zoos erbaute, über 2,2 ha große Afrika-Anlage, sowie ein großes Gehege mit Ziegen und Alpakas. Auf der Großen Afrika-Savanne leben Rothschildgiraffen, Impalas, Böhm-Steppenzebras und Südliche Streifengnus zusammen. Etwas abseits liegt, auf dem Weg zum Giraffenhaus, die 2016 erbaute Anlage für Brillenpinguine mit großer Unterwasserscheibe. Überquert man den öffentlichen Fußweg und folgt dem Rundweg durch den Park, gelangt man in den unteren Teil des Zoos. Hier benötigt man nochmals die Eintrittskarte, da dieser Zooteil, im Gegenteil zum oberen Parkteil, komplett eingezäunt ist. In diesem Teil angekommen steuert man auch schon auf das Herzstück des Zoos zu, die 11,2 Millionen Euro teuere Anlage für Afrikanische Elefanten, um die der Rundweg herum führt. Oberhalb des Elefantenhauses befindet sich ein Restaurant mit Blick auf die Außenanlage. Dem Rundweg weiter folgend kommt man zu dem Gehege der Dromedare. Hier findet auch das Kamelreiten statt. Direkt daneben befindet sich ein kleiner "Bauernhof" mit großem Streichelgehege. Einige Freiluftterrarien für einheimische Retilien und Amphibien, sowie ein kleines Reptlienhaus gliedern sich hier an. Vorbei am Kleinsäugerhaus mit Feldhamstern, Europäischen Zieseln und Sibirischen Gleithörnchen gelangt man zu dem Parkbeeich mit den Europäischen Bewohnern. Hier findet man unter anderem Europäische Waldrentiere, Mufflons, verschiedene Eulen, Fasane, Wildkatzen, Füchse und Nerze. Auch die Gehege für verschiedene Hirscharten und das für Nandus befinden sich hier. Ein Stückchen weiter bergab gelangt man zu einer großen Freiflugvoliere mit Störchen, Sichlern und verschiedenen Entenarten. Auf der anderen Seite der Voliere befindet sich die ehemalige Känguranlage die nun von den erst vor Kurzem eingezogenen Hirschebern bewohnt wird. Auch die Anlagen für Nasenären, Kleinfleckkatzen, Guanakos, sowie zwei etwas in die Jahre gekommene Gehege für Kapuzineraffen, sowie für Kaiserschnurrbarttamarine. Hier angekommen passiert man ein Drehtor, durch welches man nun wieder in den oberen Parkbereich gelangt. Zu den Highlights hier zählen das nun kommende Gehege für Südafrikanische Geparde, sowie eine Anlage, die aktuell von Roten Riesenkängurus und Löffelhunden bewohnt wird. Zur Rechten hin befinden sich einige größere Gehege für Afrikanische Antilopen und Strauße, sowie eine große Anlage auf der eine Junggesellengruppe Prinz-Alfred-Hirsche zusammen mit einer kleinen Herde Hirschziegenantilopen lebt. Passiert man diese und folgt dem Weg nach oben, kommt man vorbei an den Kleinen Pandas zu der großen Anlage für Mesopotamische Damhirsche. Geht man stattdessen gerade aus weiter gelangt man zu einem am Gibbonweiher gelegenen kleinen Kiosk. Rechts davon befindet sich die ehemalige Flusspferdanlage. Folgt man nun dem Rundweg bis zurück zur Afrika-Savanne kommt man nocheinmal an einigen Anlagen für verschiedenen afrikanischen Tierarten vorbei. Hier lebten bis 2020 noch Warzenschweine (heute Pinselohrschweine) und bis 2019 die letzte Schabrackenhyäne Deutschlands (heute Streifenhyänen). Auch findet man hier Berberaffen, Erdmännchen, Stachelschweine, Nyalas, Marabus, Gänsegeier, sowie die Zwergmangusten.
Da die Flusspferdhaltung im Opelzoo eine lange Tradition hat ist geplant diese in Zukunft wieder aufzunehmen, dann aber mit einer neuen tiergerechteren Anlage. Zunächst aber sollen wohl erst einmal Panzernashörner den Weg in den Zoo finden. wann das allerdings der Fall ist steht noch nicht fest.
Mein Fazit:
Der Opel-Zoo mit seiner Spezialisierung auf afrikanische Arten ist vor allem für Freunde dieses Kontinents einen Besuch wert. Aber auch so ist der Zoo definitiv einen Besuch wert. Er ist überwiegend flach gelegen, schattig, und auch für Rollstuhlfahrer leicht zugänglich. Für Kinder dürften vor allem das Kamelreiten, der große Abenteuerspielplatz, sowie der großzügig angelegte Streichelzoo interessant sein. Auch gibt es die Möglichkeit die Elefanten mit Karotten zu füttern, die am Eingang erworben werden können. Die Anlagen im Zoo sind bis auf wenige Ausnahmen groß und sehr schön gestaltet. Der Zoo an sich befindet sich jedoch immernoch im Wandel und ich bin gespannt was die Zukunft noch so alles bringt.
Opel-Zoo Kronberg
veröffentlicht am 28.06.2020
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Diesmal möchte ich Euch gerne den Opel-Zoo in Kronberg vorstellen.
Dieser Zoo begleitet mich seit frühester Kindheit und ich habe schon so
manchen schönen Tag darin verbracht.
Der 1956, auf eine Initiative von Georg von Opel, als Forschungsgehege
gegründete Zoo ist neben dem Zoo Frankfurt der zweitgrößte zoologische
Garten im Rhein-Main-Gebiet. Er ist aufgeteilt in einen oberen und einen
unteren Bereich welche von einem (noch) öffentlichen Fußweg von einander
getrennt sind. Insgesamt hat der Zoo eine Fläche von etwa 27 ha und bietet
knapp 1600 Tieren in über 220 verschiedenen Arten ein Zuhause. Bereits im
Gründungsjahr kamen die ersten drei Elefanten aus Afrika im Zoo an und die
heute im Opel-Zoo lebenden Dickhäuter sind, seit dem Ableben der Frankfurter
Elefantendame Dima, Hessens einzige Elefanten. In den Jahren 1965 und 1968 wurden hier der zweite bzw. der vierte Afrikanische Elefant in einem Zoo geboren. Einen Namen hat sich der Zoo aber vor allem mit der Zucht des Mesopotamischen Damhirsches gemacht. Hier gelang 1960 die Welterstzucht. Der Opel-Zoo war maßgeblich daran beteiligt diese Unterart des Damhirsches von der Ausrottung zu bewahren und ein Großteil aller Mesopotamischen Damhirsche in Zoos auf der ganzen Welt stammt aus der Zuccht des Opel-Zoos.
Vor dem Zoo und auch in etwas Entfernung zum Park gibt es kostenfreie Parkplätze. Geht man vom Parkplatz aus durch den Haupteingang des Parks, in dem auch ein frei zugängliches Restaurant mit schöner Aussicht über den Zoo seinen Platz gefunden hat, gelangt man in den oberen Teil des Zoos. Hier befindet sich eine, zum 50-jährigen Bestehens des Zoos erbaute, über 2,2 ha große Afrika-Anlage, sowie ein großes Gehege mit Ziegen und Alpakas. Auf der Großen Afrika-Savanne leben Rothschildgiraffen, Impalas, Böhm-Steppenzebras und Südliche Streifengnus zusammen. Etwas abseits liegt, auf dem Weg zum Giraffenhaus, die 2016 erbaute Anlage für Brillenpinguine mit großer Unterwasserscheibe. Überquert man den öffentlichen Fußweg und folgt dem Rundweg durch den Park, gelangt man in den unteren Teil des Zoos. Hier benötigt man nochmals die Eintrittskarte, da dieser Zooteil, im Gegenteil zum oberen Parkteil, komplett eingezäunt ist. In diesem Teil angekommen steuert man auch schon auf das Herzstück des Zoos zu, die 11,2 Millionen Euro teuere Anlage für Afrikanische Elefanten, um die der Rundweg herum führt. Oberhalb des Elefantenhauses befindet sich ein Restaurant mit Blick auf die Außenanlage. Dem Rundweg weiter folgend kommt man zu dem Gehege der Dromedare. Hier findet auch das Kamelreiten statt. Direkt daneben befindet sich ein kleiner "Bauernhof" mit großem Streichelgehege. Einige Freiluftterrarien für einheimische Retilien und Amphibien, sowie ein kleines Reptlienhaus gliedern sich hier an. Vorbei am Kleinsäugerhaus mit Feldhamstern, Europäischen Zieseln und Sibirischen Gleithörnchen gelangt man zu dem Parkbeeich mit den Europäischen Bewohnern. Hier findet man unter anderem Europäische Waldrentiere, Mufflons, verschiedene Eulen, Fasane, Wildkatzen, Füchse und Nerze. Auch die Gehege für verschiedene Hirscharten und das für Nandus befinden sich hier. Ein Stückchen weiter bergab gelangt man zu einer großen Freiflugvoliere mit Störchen, Sichlern und verschiedenen Entenarten. Auf der anderen Seite der Voliere befindet sich die ehemalige Känguranlage die nun von den erst vor Kurzem eingezogenen Hirschebern bewohnt wird. Auch die Anlagen für Nasenären, Kleinfleckkatzen, Guanakos, sowie zwei etwas in die Jahre gekommene Gehege für Kapuzineraffen, sowie für Kaiserschnurrbarttamarine. Hier angekommen passiert man ein Drehtor, durch welches man nun wieder in den oberen Parkbereich gelangt. Zu den Highlights hier zählen das nun kommende Gehege für Südafrikanische Geparde, sowie eine Anlage, die aktuell von Roten Riesenkängurus und Löffelhunden bewohnt wird. Zur Rechten hin befinden sich einige größere Gehege für Afrikanische Antilopen und Strauße, sowie eine große Anlage auf der eine Junggesellengruppe Prinz-Alfred-Hirsche zusammen mit einer kleinen Herde Hirschziegenantilopen lebt. Passiert man diese und folgt dem Weg nach oben, kommt man vorbei an den Kleinen Pandas zu der großen Anlage für Mesopotamische Damhirsche. Geht man stattdessen gerade aus weiter gelangt man zu einem am Gibbonweiher gelegenen kleinen Kiosk. Rechts davon befindet sich die ehemalige Flusspferdanlage. Folgt man nun dem Rundweg bis zurück zur Afrika-Savanne kommt man nocheinmal an einigen Anlagen für verschiedenen afrikanischen Tierarten vorbei. Hier lebten bis 2020 noch Warzenschweine (heute Pinselohrschweine) und bis 2019 die letzte Schabrackenhyäne Deutschlands (heute Streifenhyänen). Auch findet man hier Berberaffen, Erdmännchen, Stachelschweine, Nyalas, Marabus, Gänsegeier, sowie die Zwergmangusten.
Da die Flusspferdhaltung im Opelzoo eine lange Tradition hat ist geplant diese in Zukunft wieder aufzunehmen, dann aber mit einer neuen tiergerechteren Anlage. Zunächst aber sollen wohl erst einmal Panzernashörner den Weg in den Zoo finden. wann das allerdings der Fall ist steht noch nicht fest.
Mein Fazit:
Der Opel-Zoo mit seiner Spezialisierung auf afrikanische Arten ist vor allem für Freunde dieses Kontinents einen Besuch wert. Aber auch so ist der Zoo definitiv einen Besuch wert. Er ist überwiegend flach gelegen, schattig, und auch für Rollstuhlfahrer leicht zugänglich. Für Kinder dürften vor allem das Kamelreiten, der große Abenteuerspielplatz, sowie der großzügig angelegte Streichelzoo interessant sein. Auch gibt es die Möglichkeit die Elefanten mit Karotten zu füttern, die am Eingang erworben werden können. Die Anlagen im Zoo sind bis auf wenige Ausnahmen groß und sehr schön gestaltet. Der Zoo an sich befindet sich jedoch immernoch im Wandel und ich bin gespannt was die Zukunft noch so alles bringt.
Zweifinger-Faultier
(Eigentliches Zweifinger-Faultier)
(Unau)
(Choloepus didactylus)
(LINNAEUS, 1758)
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Infos
Das Zweifinger-Faultier, auch Unau genannt ist eine urtümlich aussehende Art aus der Familie der Megalonychidae. Es lebt im nördlichen Südamerika von Kolumbien, dem östlichen Ecuador und Peru über Venezuela südlich des Orinoco, Guayana, Suriname und Französisch-Guayana bis nach Brasilien nördlich des Amazonas. Dort bewohnt es die Baumkronen tropischer Regenwälder. Die einzelgängerisch lebenden Tiere besitzen ein dichtes Fell, dass anders als bei anderen Fellträgern nicht vom Rücken, sondern vom Bauch ab wächst und so auch bei der Überkopflebensweise der Tiere wasserabweisend wirkt. Faultiere verbringen 75% des Tages mit Ruhen. Die restliche Zeit widmen sie der Nahrungsaufnahme, sowie der Fellpflege. Die Nahrung besteht zu großen Teilen aus Blättern und Trieben, kann aber mitunter auch aus tierischer Kost bestehen. Die Bewegungen sind allgemein langsam, nur rund 0,5 bis 0,6 km pro Stunde und maximal 1,6 km pro Stunde. Die Baumkronen werden meist nur zum Standortwechsel verlassen, häufig erfolgt dieser aber auch über das Geäst oder mit Hilfe herabhängender Lianen. Am Boden ist die Faultierart eher unbeholfen und bewegt sich dort auf den Ellenbogen und Unterarmen fort. Aufgrund des niedrigen Stoffwechsels muss das Eigentliche Zweifingerfaultier nur alle 3,4 bis 4,6 Tage defäkieren, was am Boden oder nahe der Stammbasis erfolgt. Dabei klettert es mit dem Kopf nach unten den Stamm hinab. Zu den Fressfeiden des Zweifinger-Faultiers zählt neben Jaguar und Ozelot vor allem die Harpye. Daneben stellt die Abholzung der Regenwälder durch den Menschen die Hauptbedrohung dar. Allgemein ist das Zweifinger-Faultier aber noch häufig zu finden. Auch in unseren Zoo ist die Art nicht selten. So sind es 25 öffentliche Haltungen in Deutschland und weitere 90 im restlichen europäischen Raum (Zootierliste Stand: 26.11.2020)

Galerie
In folgenden Zoos habe ich diese Tiere bereits fotografiert:
Deutschland:
Berlin (Zoologischer Garten)
Duisburg (Zoo)
Frankfurt (Zoo)
Heidelberg (Tiergarten)
Kaiserslautern (Zoo)
Karlsruhe (Zoologischer Stadtgarten)
Krefeld (Zoo)
Leipzig (Zoo)
München (Tierpark Hellabrunn)
Münster (Allwetterzoo)
Rockenhausen (Tierpark Donnersberg)
Straubing (Tiergarten)
Stuttgart (Wilhelma)
übriger EAZA-Raum:
Zürich (Zoo)