Die Strahlenschildkröte ist eine ursprünglich auf Madagaskar endemische Art der Landschildkröten. Sie wurde bis 2007 der Gattung Geochelone zugeordnet. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt im Süden und Südwesten Madagaskars in Gebieten mit ausgeprägter Trockenzeit und einer durch Dornwald dominierten Vegetation. Ebenso besiedelt sie Areale mit niedriger, aber dichter Vegetation und solche, in denen nach Überweidung Opuntien vorherrschen. Neben dem natürlichen Verbreitungsgebiet findet man sie auch in den meisten Regionen Madagaskars sowie auf den Inseln Mauritius und Réunion, wo sie zur Nahrungsgewinnung gehalten werden. Entlaufene Tiere können vorkommen, etablierte Populationen außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes gelten aber als unwahrscheinlich. Mit einem Gewicht von bis zu 20 kg und einer Panzerlänge von bis zu 42 cm ist die Strahlenschildkröte relativ groß. Namensgebend sind die, auf jedem Panzersegment strahlenförmig nach außen verlaufenden, gelblichen Linien auf dunklem Hintergrund. Die Nahrung der Tiere besteht überwiegend aus Gräsern. Daneben werden aber auch Früchte und Sukkulenten gefressen. Die IUCN listet die Art derzeit als vom Aussterben bedroht. Grund hierfür ist ein Verschwinden der Art aus 40 % ihres Lebensraumes innerhalb einer Zeit, die weniger als zwei Generationen beträgt. Hauptbedrohung ist neben der Bejagung vor allem die Lebensraumzerstörung durch Abholzung, Überweidung und Holzkohleherstellung. Bei einer Fortschreitung des Rückgangs in diesem Tempo muss davon ausgegangen werden, dass die Art in etwa 45 Jahren ausgestorben sein wird. Viele Zoos versuchen daher die Art durch gezielte Zucht zu erhalten. In Deutschland wird die Strahlenschildkröte in insgesamt 13 öffentlichen Einrichtungen gezeigt. Weitere 93 öffentliche Haltungen sind es im restlichen EAZA-Raum (Zootierliste Stand: 12.07.2022).